Wer im Dunkel lebt und wem kein Licht leuchtet, der vertraue auf den Namen des Herrn und verlasse sich auf seinen Gott. Jesaja 50,10
Wie soll ich Gott vertrauen, wenn in meinem Leben alles zerbrochen ist?! Wenn Gott unkenntlich geworden ist vor lauter Leid? Ich hatte ihr die Nachricht überbracht. Ihr Mann war tödlich verunglückt. Ihre Tochter schrie ihren Schmerz heraus. Sie aber war ganz still. Ich spürte es, wie sie sich immer mehr zusammenzog. Alles um sich ausblendete. Da drang kein Licht mehr zu ihr durch. Gut, dass es andere gab, die vom Licht erzählten. Die ihr zeigten: Du kannst dich auf Gott verlassen. Er ist für dich da. Die Nachbarin, die sie regelmäßig zum Essen einlud. Ganz selbstverständlich. Und die ihr Schweigen aushielt. Die Freundin, die sie immer zum Chor abholte. Sanft und beharrlich. Der freundliche Unbekannte, der sich im Gottesdienst zu ihr setzte und kräftig für sie mitsang: „Ich lag in tiefster Todesnacht, du warest meine Sonne, die Sonne, die mir zugebracht Licht, Leben, Freud und Wonne." Dunkle Zeit. Zugewandter Gott. Monate später sagte sie mir: „Ich dachte damals, ich stürze ins Bodenlose. Aber in all den Menschen, die für mich da waren, hat Gott mir gezeigt, dass er zu mir hält. Dass ich mich auf ihn verlassen kann – auch in den dunkelsten Zeiten."
Wer im Dunkel lebt und wem kein Licht leuchtet, der vertraue auf den Namen des Herrn und verlasse sich auf seinen Gott.
Sabine Preuschoff
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