Herr, du weißt, wonach ich mich sehne, mein Seufzen bleibt dir nicht verborgen. Psalm 38,10
Sehnen – Zeichen dafür: in meinem Leben fehlt etwas. Ist etwas nicht heil. Denn was ich habe, danach sehne ich mich nicht.
Nach außen zeige ich das in der Regel nicht gerne. Wem erzähle ich schon davon, dass ich an einer Aufgabe gescheitert bin? Dass meine Partnerschaft nicht das hält, was ich mir von ihr erträumt habe? Dass ich mich einsam fühle? Dass ich etwas falsch gemacht habe – und wünschte, das wäre nie geschehen?
Vielleicht … vielleicht erzähle ich davon meinen besten Freunden. Aber manchmal geht noch nicht mal das. Die Worte fehlen mir. Ich bringe es nicht übers Herz, davon zu reden.
„Herr, du weißt, wonach ich mich sehne, mein Seufzen bleibt dir nicht verborgen.“ Mein Sehnen verschließt mir manchmal Herz und Mund. Doch Gott hört es. Sieht mich. Vor ihm ist mein Leben ausgebreitet – auch mein Sehnen und Seufzen. Er versteht. Auf ihn vertraue ich, dass er auch dann bei mir ist. Mich hält. Mich birgt.
Ein modernes Kirchenlied sagt es so: „Dass du, Gott, das Sehnen, den Durst stillst, bitten wir. Wir hoffen auf dich, sei da, sei uns nahe, Gott.“
Sabine Preuschoff
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